Nacktes Zahlenwerk
Laut Barmer GEK Zahnreport haben 31 Prozent der Versicherten im Raum Niedersachsen im letzten Jahr keinen Zahnarzt aufgesucht, unter den Bürgern in Bremen waren es sogar 33 Prozent.
Wie kommt es zur Dentalphobie?
Die Psychologin Andrea Jakob-Pannier beschäftigt sich für die Barmer unter anderem mit Patienten mit Dentalphobie. Sie weiß, wie die verängstigten Menschen „ticken“ und kann daher am ehesten Hilfe leisten. Für Menschen mit Zahnarztangst kommen laut Jakob-Pannier unterschiedliche Faktoren zusammen. Es beginnt beim Geruch in der Praxis, der bereits tiefsitzende Ängste zutage befördert. Es ist aber auch die liegende Haltung, die das Gefühl des Ausgeliefertseins bei Betroffenen steigert. Unangenehm klingende Bohrgeräusche verstärken die Ängste ebenso wie die Tatsache, dass man nicht sehen kann, was der Zahnarzt tut.
Vertrauen ist gut, noch mehr Vertrauen ist besser
Auch auf die Frage, was man gegen Dentalphobie tun kann, weiß die Psychologin Antwort. Im Vordergrund ihrer Herangehensweise steht der Aufbau von Vertrauen. Das ist ein Lernprozess auf beiden Seiten, denn zum einen muss das Praxispersonal sich auf die zerbrechliche Psyche des Patienten einstellen. Zum anderen aber muss der erste Schritt vom Betroffenen ausgehen. Nur wer sich überwindet und über seine Dentalphobie spricht, kann Hilfe erwarten.
Förderlich können unterschiedliche Entspannungsmethoden sein. Allerdings wäre es nicht angebracht, hier auf eine einzige Methode zu setzen. Vielmehr muss sie auf den Patienten und seine Befindlichkeiten ausgerichtet sein.